Die Rennstrecke Misano ist mir gleich beim Anblick auf den Kalender aufgefallen. Es handelt sich hier abermals um eine Rennstrecke die ich noch nicht kenne.  Zudem ist sie leider auch mit traurige Erinnerungen für mich zu verbinden. Der Junge Motorradfahrer Marco Simoncelli, der am 23. Oktober 2011 in Sepang International Circuit (Sepang, Malaysia) tödlich verunglückte, kam aus Misano. Nach dem Tod von Simoncelli, der mir sehr viel bedeutet hat, wurde die Rennstrecke nach seinem Namen getauft.

Training und Qualifying

Nun aber zum Renngeschehen: am Freitag hatte ich das erste freie Training genutzt um Streckenkenntnisse zu erlangen, was mir ganz gut gelungen ist. Ich hatte auf der Rennstrecke ein selbstsicheres Gefühl bekommen.
Danach nutzte ich die Zeit, meinen neuen Team Kollegen kennen zu lernen: Ricardo Urbani der letztes Jahr die BMW Challenge Italien gewonnen hatte. Wir waren uns gleich sehr smpathisch und haben im Anschluss an unser Kennenlernen gemeinsam das Auto abgestimmt.
Das Qualifying lief leider nicht so ganz nach meinen Vorstellungen. Ich hatte elektronische Probleme nach dem herausbeschleunigen aus den Kurven. Die Probleme waren so gravierend dass ich nach 4 Runden in die Box fuhr. Dort habe ich das Komando an meinen Kollengen Ricardo abgegeben. Leider konnte er durch die bereits beschrieben technischen Problemen das Fahrzeug leider nur auf die letzte Position bringen.

Rennen Misano

Sehr frustriert ging ich ins Rennen… Dennoch habe ich mir den Rennablauf bereits gedanklich genau vorgestellt: und zwar Attacke! Sobald die Ampel auf grün schaltete hieß mein Motto

„Pedal to the metal“

Das ist mir glücklicherweise erstklassig gelungen, die technischen Probleme am Fahrzeug gehörten dank unserem Top Techniker Team der Vergangenheit an. Somit hatte ich in der ersten Kurve gleich 4 Gegner überholen können. Einen dermaßen explosiven Start hatte ich noch nie hingelegt. Runde für Runde konnte ich mir immer gut die Gegner positionieren, so dass ich stets eine Lücke gefunden habe um dort rein zu rutschen.
Schließlich ist es mir gelungen, mich zwei Runden vor Rennende an Platz Eins zu positionieren und diesen Sieg mit nach Deutschland zu nehmen.

Widmung

Diesen Sieg habe ich Francesco Sfameni gewidmet, ein sehr guter Freund von mir der im Rallyesport unterwegs ist. Francesco ist wegen eines Gehirntumors am vergangenen Mittwoch operiert worden. Donnerstag hatte ich ihn besucht und ihm versprochen, dass wenn ich einen Pokal gewinne, ich ihm diesen am Sonntag bringe. Die Emotionen waren unbeschreiblich. Mein Versprechen habe ich gehalten. Nun hat er mir versprochen, das er wieder schnell gesund wird damit wir zusammen eine Rally fahren können.